Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT)

Die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT) ist ein Therapieverfahren, das für die Traumatherapie entwickelt wurde und das insbesondere in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) zum Einsatz kommt.


Historie

Die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT) ist eine Behandlungsmethode, die von Professor Mervin Smucker entwickelt wurde, um Menschen zu helfen, ihre Trauma-Erinnerungen zu überwinden und Kontrolle über diese Erinnerungen zu bekommen.

Das gleichzeitige Vorkommen von Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sowie von ungünstigen Schemata bei Typ-II-traumatisierten Patienten suggerierte die Notwendigkeit eines Behandlungsansatzes, der sowohl die Symptome der PTBS (wie Intrusionen, Vermeidungsverhalten, erhöhte Schreckhaftigkeit etc.) als auch die durch die Traumatisierung entstandenen Überzeugungen, Attributionen und Schemata verändern kann.

Die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy basiert auf Imaginationstechniken und wurde ursprünglich für die Behandlung erwachsener Menschen, die als Kind chronische Traumatisierungen (wie zum Beispiel wiederholten sexuellen Missbrauch) erlebt haben, entwickelt.

Inzwischen wird der Therapieansatz jedoch auch zunehmend auch bei Typ-I-Traumata sowie bei Kindern angewendet.


Methoden

Die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT) ist eine multimodale, auf Bewältigungsbildern basierende Therapie und kombiniert kognitive und expositionsbasierte Interventionen.

Imaginationsphasen

In der IRRT gibt es drei Imaginationsphasen:

In der ersten Phase werden durch Imagination die belastenden Bilder aktiviert und wiedererlebt. Das heißt, der Patient versetzt sich mit Hilfe von Vorstellungsbildern in die ehemalige traumatisierende Situation hinein und berichtet dem Therapeuten in der Gegenwartsform, was gerade geschieht.

In der zweiten Phase geht es um den Aufbau von Bewältigungsbildern. Hierbei betritt der Patient in seiner heutigen Person das Vorstellungsbild und entmachtet bzw. überwältigt in einer für ihn passenden Form den Täter und rettet bzw. befreit das Opfer (das frühere Selbst).

In der dritten Phase werden mit dem Patienten gemeinsam selbstberuhigende Bilder aufgebaut. Hierbei wird ein Dialog bzw. eine Interaktion zwischen dem Erwachsenen-Ich und dem traumatisierten Kinder-Ich visualisiert.

Im Anschluss erfolgt eine Nachbesprechung der Imagination.

Wichtig dabei ist, dass der Patient selber Bewältigungsbilder und selbstberuhigende Bilder aufbaut und diese nicht vom Therapeuten suggeriert werden.

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